In der Architektur und Stadtplanung gibt es einen signifikanten Gender Pay Gap. Das ergab eine Sonderauswertung der Mitgliederbefragung der Bundesarchitektenkammer (BAK).
Die Architektenkammer Baden-Württemberg berichtet Ende November 2023 über die Sonderauswertung der BAK-Mitgliederbefragung. Darin wurde ermittelt, dass das durchschnittliche Jahresgehalt einer Architektin oder Stadtplanerin 28 Prozent unter dem ihrer männlichen Kollegen liegt. Dieser krasse Unterschied verdeutlicht die nach wie vor bestehenden Ungleichheiten in der Branche.
Eine wichtige Dimension des Problems: der Einfluss von Familienplanung und Teilzeitarbeit. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass Frauen nach der Geburt des ersten Kindes durchschnittlich weniger Stunden arbeiten, während das Arbeitsvolumen der Männer tendenziell zunimmt.
In der Architekturbranche führt dies häufig dazu, dass Frauen in Teilzeit arbeiten, was nicht nur mit einem geringeren Jahresgehalt, sondern auch mit einem niedrigeren Stundenlohn verbunden ist. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Karriereentwicklung und das Einkommen von Frauen aus.
Selbst wenn man Männer und Frauen in vergleichbaren Positionen, mit ähnlicher Erfahrung und in ähnlichen Büros betrachtet, bleibt ein Lohnunterschied von 8 Prozent. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch in der Einkommenszufriedenheit wider, wobei Männer im Allgemeinen zufriedener mit ihrem Einkommen sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der im Rahmen der Umfrage beleuchtet wurde, ist die geringere Bewerbungsquote von Frauen für Führungspositionen. Ein häufig genannter Grund dafür ist das Gefühl, noch nicht über die erforderliche fachliche Kompetenz zu verfügen. Hier sind nicht nur die Gehaltsstrukturen zu überdenken, sondern auch das Selbstbewusstsein und die Sichtbarkeit von Architektinnen zu stärken.
Link: Den Bericht der AKBW finden Sie hier.
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