Marktüberblick: Website-Baukästen und Generatoren für die Internetpräsenz oder das eigene Online-Portfolio

Hinweis: Dieser Beitrag wurde vor 10 Jahren veröffentlicht. Es könnte also sein, dass die eine oder andere Information nicht mehr ganz aktuell ist. 

Squarespace (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)edicy (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)about.me (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

flavors.me (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)
Wer schnell und kostengünstig eine einfache Büro-Website ins Netz stellen möchte, braucht heute eigentlich keine HTML-Kenntnisse mehr und muss auch nicht zwangsläufig einen Webdesigner engagieren.

Website-Baukästen im Vergleich

Die im folgenden Marktüberblick vorgestellten Web-Baukästen sind von Laien bedienbar. Berufsanfänger, Freiberufler oder Inhaber kleiner Büros können sich damit ohne Programmierkenntnisse und zu geringen Kosten eine Büro-Website oder ein Online-Portfolio „im Eigenbau“ erstellen.

Website-Baukästen liegen im Unterschied zu klassischen Internetseiten nicht auf dem eigenen Webspace (bei einem beliebigen Webhosting-Anbieter), sondern auf dem Server des jeweiligen Anbieters. Das ist grundsätzlich kein Problem, doch naturgemäß sind die Eingriffsmöglichkeiten (zum Beispiel was den Export der eigenen Inhalte angeht) eingeschränkter als bei einer Website auf dem eigenen Webspace, auf den man vollen Zugriff hat.

Welche Arten von Website-Baukästen gibt es?

Die Grenzen (welche Plattform kann was am besten) sind zwar fliessend, aber zur besseren Übersicht habe ich die Angebote in drei Gruppen eingeteilt:

a) Zum einen die klassischen Website-Baukästen wie Jimdo, die sich für typische Firmen- bzw. Büro-Websites am besten eignen.

b) Wer häufig eigene, aktuelle Beiträge (Blog Posts) veröffentlichen möchte, sollte sich Blogsysteme wie WordPress.com oder Tumblr genauer ansehen.

c) Die dritte Gruppe bilden Online-Portfolios und Web-Visitenkarten, die sich vor allem an Freelancer oder Berufsanfänger auf Jobsuche richten: mit ihnen kann bequem man das eigene Portfolio im Netz, also eine Art digitale Bewerbungsmappe herstellen.

a) Website-Baukästen

Squarespace (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Squarespace

Wunderschön entworfene Templates bieten reduziertes, klares Design. Die Bedienoberfläche, das sog. „Backend“, ist leider nur auf englisch verfügbar. Trotzdem ist dieses Angebot unbedingt einen Blick wert, allein um zu sehen, was alles im Bereich der Website-Baukästen möglich ist (und was die deutschen Anbieter noch lernen können …).

 

Jimdo (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Jimdo

In meinen Seminaren zum Erstellen einer „Baukasten-Website“, die ich zum Beispiel an der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen regelmäßig halte, stelle ich Jimdo jedes Mal ausführlich vor. In der Pro-Variante (momentan 60 EUR/Jahr, inkl. de-Domain) ist es in meinen Augen eines der besten Baukasten-Angebote. Vielfältig und leicht nutzbar.

 

1&1 MyWebsite (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

1&1 MyWebsite (bisher „1&1 Homepage-Baukasten“)

Für seinen Baukasten macht 1&1 eine Menge Werbung, z. T. sogar in teuren TV-Spots. Das zahlt am Ende der Kunde: Je nach Version schlägt das Angebot des Internetriesen (nach Ablauf der 12-monatigen Niedrigpreisphase nach Vertragsabschluss) mit knapp 10 bzw. 20 EUR pro Monat zu Buche.

 

edicy (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Edicy

Das Baukasten-System wird von einer jungen Firma aus Estland angeboten und ist seit einigen Jahren erfolgreich am Markt. Die Templates sind gut gestaltet, die Benutzeroberfläche kann auf deutsch genutzt werden Interessantes System.

 

Virb (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Virb

Für zehn US-Dollar pro Monat kann man ohne viel Aufwand auf der Plattform virb.com eine formschöne Website gestalten. Betrieben wird der Dienst von einem großen US-amerikanischen Webhosting Anbieter. Das System macht einen sehr professionellen Eindruck, auch hier ist jedoch von Nachteil, dass alles nur auf Englisch verfügbar ist, auch die Einrichtung einer Domain ist nicht ganz trivial. Doch die Templates sind professionell gestaltet und bieten für Architekturbüros gute Darstellungsmöglichkeiten.

b) Blogsysteme

Wordpress.com (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

WordPress.com

Das weltweit führende Blogsystem kann auf dem eigenen Webspace betrieben werden (siehe wordpress.org) oder – leichter für Laien – als gehostetes System auf den Servern der WordPress-Erfinder, der Firma Automattic. Der Betrieb eines Blogs bzw. einer Website auf WordPress.com ist in der Basisversion kostenlos, möchte man eine eigene Domain und diverse Einstellungsmöglichkeiten nutzen, sind ca. 100 US$ pro Jahr fällig.
Großer Vorteil von WordPress.com: Wenn Sie später auf ein individuell gestaltete, auf dem eigenen Webspace selbst gehostete WordPress-Website umsteigen, können Sie Ihre Inhalte mit Hilfe der Export-/Import-Funktionen recht gut übertragen.

 

Blogger (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Blogger.com

Das Blogsystem von Google ist solide und verlässlich. Es lassen sich sowohl klassische Blogs als auch typische „Büro-Websites“ einrichten, wie mein fiktives Testbeispiel zeigt. Die Nutzung ist komplett kostenlos.

 

Tumblr (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Tumblr

Ein Blogsystem mit starken Social Media-Komponenten. Tumblr-Blogs bzw. Websites können von anderen abonniert werden. Ansonsten bietet Tumblr eine große Auswahl an gut gestalteten Templates („Themes“), ist komplett kostenlos und kann mit etwas technischem Geschick auch mit einer eigenen (bei einem Webhosting-Anbieter geführten) Domain genutzt werden.

c) Online-Portfolios / Web-Visitenkarten

Dunked (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Dunked.com

Für 6 US$ pro Monat kann man als Freelancer, Berufsanfänger oder auch als Architekturbüro auf Dunked eine wunderschön gestaltete Portfolio-Website betreiben. Auch die Verwendung einer eigenen Domain ist möglich.

 

flavors.me (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

Flavors.me

Der Schwerpunkt liegt hier auf der Verbindung bzw. Verlinkung verschiedener Social Media-Profile von einer kostenlosen Basis-Website aus. Auch die Integration von aktuellen Tweets und Facebook-Einträgen auf der eigenen Flavours-Seite ist möglich. Sicherlich eher etwas für junge, Social Media-affine Absolventen oder Berufsanfänger als für gestandene Büros.

 

about.me (Screenshot, Marktüberblick Website-Baukästen)

about.me

Mit diesem Dienst können Freelancer oder Berufsanfänger in kürzester Zeit eine eigene Web-Visitenkarte erstellen: eine kurze Selbstbeschreibung hinterlegen und Links zu Social Media-Profilen platzieren. Dazu noch ein großflächiges Bild der eigenen Person oder einer Arbeitsprobe, fertig sind die digitale Bewerbungsunterlagen. Wie man das nutzen kann, ist hier oder hier zu sehen.

Fazit

Wie man sieht, ist der Markt der Website-Baukästen inzwischen ziemlich umfangreich, die Systeme sehr ausgereift und die Templates gut gestaltet. In vielen Fällen kann die Website aus dem Baukasten eine sehr gute Alternative zur klassisch (z. B. durch eine Agentur) erstellten Internetpräsenz sein. Wie immer gilt: Loslegen und ausprobieren. Und: Weniger ist mehr (erweitern lässt sich eine Website später immer …).

Haben Sie selbst schon Erfahrungen mit Website-Baukästen gesammelt? Kennen Sie weitere Systeme, die für Architekten interessant sind? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

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2 Kommentare Was ist Ihre Meinung dazu?

  1. Schöne Übersicht! Für Architekten würde ich aber auf jeden Fall noch Wix.com (zugegeben ein merkwürdiger Name, kommt aus Israel/USA) erwähnen. Deren Designs sind wirklich äußerst stilvoll. Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile, darunter fällt die fehlende Möglichkeit das Template im Nachhinein zu ändern.
    Unter den deutschsprachigen Anbietern würde ich ebenfalls Jimdo als Spitzenreiter sehen. Ein insgesamt solides System, das designmäßig zwar noch Spielraum nach oben hat, aber ansonsten wirklich einfach zu bedienen ist – kein Vergleich zu Squarespace. Jimdo hat bereits neue Templates und eine überarbeitete Nutzeroberfläche angekündigt, ich bin gespannt.

  2. Guter Artikel, hilft sicher vielen Besuchern, sich für einen Baukasten oder einen Blogdienst zu entscheiden.
    Etwas Eigenwerbung muss ich allerdings hierlassen ;-)
    Wir betreiben unter http://www.homepage-baukasten.de einen Baukasten mit mehr als 14 Millionen Mitgliedern, vielen Zusatzmodulen und diversen Designtemplates. Seit einigen Wochen bieten wir unter Anderem ein recht schickes Template an, das auf Bootstrap 3 basiert.

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