Wie die Website das Büroprofil schärft: Content Marketing für Architekten

Hinweis: Dieser Beitrag wurde vor 9 Jahren veröffentlicht. Es könnte also sein, dass die eine oder andere Information nicht mehr ganz aktuell ist. 

Gastbeitrag von Gina Doormann, Architekturkommunikation, Hamburg

Ereignisse aus dem Architekturbüro interessieren nicht nur potenzielle Kunden, sondern auch die Suchmaschine. Wettbewerbsteilnahmen, neue Mitarbeiter, erfolgreich umgesetzte Projekte oder explizites Fachwissen sind optimal geeignet, um die Bürowebsite mit interessanten und lesenswerten Inhalten zu füllen. Ein Corporate Blog ist ein probates Instrument, um die Positionierung eines Architekturbüros zu stärken.

Ein Corporate Blog stärkt die Positionierung eines Architekturbüros

Ein Corporate Blog stärkt die Positionierung eines Architekturbüros

Wenn ein Unternehmen – und nichts anderes ist ein Architekturbüro letztlich – Inhalte von Text bis Bild verwendet, um im Internet bekannter zu werden, ist die Rede von Content Marketing. Wie der Name bereits aussagt, werden Inhalte zu Marketingzwecken verwendet. Diese sind idealerweise aktuell und informativ und werden kostenlos auf der Bürowebsite zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich handelt es sich bei dem Content um Texte, die jedoch gerne um Bilder, Infografiken oder sogar Videos ergänzt werden können.

Im Vordergrund des Content Marketings steht allerdings der − spannende Inhalte transportierende −  Text. Doch was ist interessant genug, um darüber zu schreiben? Wird der Büroalltag mit offenen Augen betrachtet, ergeben sich mögliche Themen beinahe von selbst: Werden nicht gerade die Modelle für den nächsten Wettbewerb gebaut? Hat der Geschäftsführer nicht vergangene Woche einen Werksvortrag an der Universität gehalten? Oder wurde vielleicht ein Denkmal – gemäß der Positionierung des Büros – überzeugend revitalisiert? Diese Beispiele zeigen, dass es zahlreiche Themen gibt, deren Veröffentlichung auf der Website sich lohnt.

Bürokompetenzen aufzeigen – Reputation stärken

Artikel zu oben genannten Themen sind nicht nur interessant für Leser, sondern erfüllen zugleich eine weitere, wichtige Funktion: Sie belegen die Kompetenzen des Architekturbüros und sind somit ein Bestandteil der Unternehmenskommunikation. Indem ein Büro aufzeigt, welches Know-how vorhanden ist, wie erfolgreich Projekte umgesetzt wurden oder wie qualifiziert die Mitarbeiter sind, kommuniziert es seine Kompetenz – ohne werblich zu sein.

Wenn die Inhalte, in denen Arbeitszeit und Mühe steckt, auf der Website vorhanden sind, tut ein Büro gut daran, sie publik zu machen. Wie das am besten geht? Das Internet bietet mit sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, Google+ die Möglichkeit, schnell eine große Zielgruppe auf die Artikel aufmerksam zu machen. Dieses Vorgehen bietet zugleich den Vorteil, eine Öffentlichkeit zu erreichen, die bislang noch nicht angesprochen wurde.

Die Bedeutung von Text für Websites

Wie bereits angemerkt, sind Textbeiträge wie Fachartikel, anschauliche Projektberichte oder Ähnliches das primäre Mittel der Wahl, um Content Marketing zu betreiben. Hierfür sprechen gewichtige Faktoren: Fachlich hochwertige Inhalte bieten Seitenbesuchern umfangreiche Informationen, die sie zum Bleiben auf der Website animieren. Das wiederum wirkt sich zum einen in der Form aus, dass das betreffende Architekturbüro durch das transportierte Wissen länger im Gedächtnis der Besucher bleibt. Zum anderen hat eine lange Besucher-Verweildauer auf einer Website positiven Einfuss auf deren Ranking, also die Rangfolge bei den Ergebnissen der Suchmaschine. Und nicht nur das − allein das Vorhandensein von hochwertigen Textinhalten hat Einfluss auf die Suchmaschinenposition. Die aktuelle Studie eines namhaften Unternehmens aus der Suchmaschinenoptimierung belegt: Qualitativ hochwertiger und themenrelevanter Content besitzt eine starke positive Auswirkung auf das Ranking einer Website. Und Internetseiten, die nach einer Suchanfrage ganz oben stehen, werden naturgemäß öfter angeklickt als diejenigen, die dort nicht auftauchen.

Warum wirkt Text sich positiv auf das Ranking aus? Die Suchmaschine − Google etwa ist inzwischen fähig zum Aufspüren semantischer Zusammenhänge − erkennt, ob die Inhalte auf einer Website thematisch zusammengehören. Und wo ist es unkomplizierter möglich, solche Inhalte zu schaffen als auf der Website eines Architekturbüros mit seinem multi- und interdisziplinären Aufgabengebiet?
Allein das Schreiben über fachspezifische Themen enthält ganz natürlich relevante Wörter, so genannte Keywords. Das mühsame und oft unnatürlich klingende Einfügen von Keywords, auf die eine Suchmaschine reagiert, erübrigt sich somit weitgehend. Die fachlich zugespitzten und auch gerne um 800 Wörter langen Texte sind also unbestritten eine Wohltat für die Suchmaschinenposition einer Website.

Content Marketing mittels Corporate Blog

Nun stellt sich die Frage, wo und wie diese Fachtexte auf der Website untergebracht werden können oder sollten. Die redaktionelle Darstellungsform sollte in der Tat umfangreich und gründlich konzipiert werden. Eine Form, die bereits etabliert ist und von Seitenbesuchern gerne genutzt wird, ist ein Corporate Blog. Bei einem Blog (ursprünglich abgeleitet von „Weblog“, also einem „Internettagebuch“) handelt es sich in der Tat um eine Art Tagebuch. Wie bereits oben erwähnt, geschehen in einem Architekturbüro ausreichend Handlungen, die in einem solchen „Unternehmenstagebuch“ bloggenswert sind.

Wenn ein Büro sich einen Corporate Blog für das Content Marketing zunutze machen will, gehen dem ersten Blogbeitrag zahlreiche Überlegungen und Entscheidungsprozesse voraus. Grundlegende Fragestellungen sind: Welches Ziel wollen wir erreichen? Wer ist die Zielgruppe unseres Blogs? Sollen es die bereits vorhandenen Kunden sein oder sollen neue Interessenten durch den Blog auf das Büro aufmerksam gemacht werden? Wer ist eigentlich der Kundenkreis des Büros – Investoren, wohlhabende private Bauherren oder öffentliche Träger? Wer auch immer die Dialogpartner sind: Der Inhalt des zukünftigen Corporate Blogs muss ihnen gefallen. Eine alte Kommunikationsweisheit lautet: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“
Ist klar, wer die Adressaten des Blogs sein werden, ist ein Blick in die eigenen Reihen vonnöten. Es gilt, die Frage zu beantworten, ob überhaupt die zeitlichen Ressourcen vorhanden sind, um einen Blog so regelmäßig zu betreuen, wie es notwendig ist. Bloggen kostet Zeit und somit Geld. Dieser Fakt muss den Initiatoren bei allen Überlegungen bewusst sein.

Planen ist das A und O

Sofern das Büro die Arbeitszeit erübrigen kann – nicht nur für die kommenden zwei Wochen, sondern auch weit darüber hinaus – geht es um das Festlegen von Zuständigkeiten. Wer schreibt und worüber genau? Ist professionelle Unterstützung von Extern notwendig? Sind nur Ereignisse aus dem eigenen Haus von Interesse oder auch allgemeine Architekturthemen? Dieses „Worüber“ wird in einem Themen- und einem Redaktionsplan festgehalten. Die Blogverantwortlichen definieren also genaue Themen über die geschrieben wird: der Neubau der Realschule, der Wettbewerb zur Rathauserweiterung, das Erscheinen des Jahrbuchs, die bevorstehende Messe usw. Diese Themen werden anhand des zu erstellenden Redaktionsplans in einem zuvor definierten Rhythmus festen Veröffentlichungsterminen zugeteilt. So bleibt stets genug Zeit für die Recherche, das Sammeln geeigneten Bildmaterials oder weitere für die Veröffentlichung relevante Maßnahmen.

Nach all diesen Überlegungen sollten die Verantwortlichen ein letztes Mal in sich gehen: Schaffen wir das wirklich? Diese Überlegung muss abgeschlossen sein, bevor der Blog online geht, denn kaum etwas ist einer Website abträglicher als ein ungepflegter Blog mit Beiträgen von vor zwei Jahren.

Entscheidung für den Corporate Blog

Ein Büro schlägt mit der Entscheidung für einen Corporate Blog einen aufwertenden Weg für seine Website ein. Kann das Büro gewährleisten, den Blog mit klar verteilten Kompetenzen regelmäßig zu pflegen, besitzt es nun eine exzellente Möglichkeit, die eigene Seite mit hochkarätigen Inhalten aufzuwerten. Für die Suchmaschine, die Reputation des Büros und den Kunden (in spe).

Über die Autorin

Gina Doormann

Gina Doormann

Gina Doormann hat Journalismus und Public Relations studiert. Die Kommunikationsfachfrau ist spezialisiert auf Kunden aus der Baubranche im Allgemeinen und der Architektur im Besonderen. Mit kommunikativen Maßnahmen von der Online-Redaktion bis zur klassischen Pressearbeit unterstützt sie die Öffentlichkeits- und Reputationsarbeit ihrer Auftraggeber.
Website: www.textkonzept-hamburg.de


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1 Kommentar Was ist Ihre Meinung dazu?

  1. Sehr schöner Artikel, der das Strategische Content Marketing für Bauplaner erklärt. Das wird für viele Kollegen , die online wirklich präsent sein möchten in Zukunft immer wichtiger. Kostet aber auch Zeit/Geld und Ressourcen.

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