Die Frankfurter Buchmesse findet in diesem Jahr ausschließlich digital statt. Anders als in den Messehallen, in denen Fachverlage durch räumliche Nähe und physische Präsenz auf sich aufmerksam machen können, birgt die reduzierte digitale Form ein Risiko für die Architekturbuchverlage, nicht genügend sichtbar zu sein.
Um das Medium Buch trotzdem stärker in der Architekturwelt zu verankern und darüber hinaus gesellschaftlich immer wichtiger werdende Themen wie Mobilität, Wohnen, Freiraum, nachhaltiges Bauen und gerechte Stadtentwicklung für ein breites Publikum zu vermitteln, unterstützt das Deutsche Architekturmuseum (DAM) als verlagsübergreifende Adresse und langjähriger Partner der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr die Verlage durch ein digitales Veranstaltungsprogramm.
Von Mittwoch, dem 14. Oktober bis Freitag, dem 16. Oktober haben zehn Architekturverlage unter dem Titel „Reading Architecture / Architektur lesen!“ digitale Architekturbuchtage organisiert, deren Abschluss der DAM Architectural Book Award sein wird. In kurzen Beiträgen werden in einem Messe-ähnlichen online-Format Themen, Autoreninnen und Autoren und ihre Bücher präsentiert und live auf dem Youtube-Kanal des DAM übertragen.
Das Programm am 16. Oktober 2020
Moderation: Friederike Meyer
14:30 Uhr
Belgrads radikale Ränder
adocs – Buchvorstellung, Gespräch Linda Lackner, Oliver Gemballa
Die serbische Hauptstadt Belgrad dient als Ausgangspunkt einer kritischen Stadtforschung, innerhalb derer gegenhegemoniale Narrative und Realitäten verhandelt werden, die zugunsten des herrschenden neoliberalen Konsenses ansonsten ausgeblendet werden. Das Buch untersucht, wie mittels Architektur- und Stadtplanungsmaßnahmen Identitäten, Ein- und Ausschlüsse produziert werden, die sich über alle Epochen der Belgrader Planungspolitik hinweg beobachten lassen.
15:00 Uhr
Faschismus und Architektur. Max Bächers Auseinandersetzung mit Albert Speer.
M BOOKS – Vortrag, Gespräch (dt.) Frederike Lausch, Oliver Elser, Carsten Ruhl, Michael Kraus
In den 1970er Jahren thematisiert der Architekt und Kritiker Max Bächer als einer der ersten die Architektur im Dritten Reich und diagnostiziert einen gegenwärtigen Faschismus. Nach einem Besuch bei Albert Speer und vor allem der Veröffentlichung seiner Entwürfe 1978 wird Bächers Ton schärfer. In seinem Nachlass, der seit 2011 am Deutschen Architekturmuseum archiviert ist, finden sich zahlreiche Entwürfe seines offenen Briefs an Speer, in dem er dessen „selbstgedüngten Lorbeer“ anprangert. Autorin Frederike Lausch stellt ihre Forschung vor und spricht mit Oliver Elser und Carsten Ruhl vom CCSA über die sich wandelnde Wahrnehmung der Architektur im Faschismus.
15:30 Uhr
Atlas of Digital Architecture
Birkhäuser – Buchvorstellung, Gespräch Ludger Hovestadt
Digital technology and architecture have become inseparable, with new approaches and methodologies not just affecting the workflows and practice of architects but shaping the very character of architecture. This compendious work offers a wide-ranging orientation to the new landscape with its opportunities, its challenges, and its vast potential.
16:00 Uhr
Rechte Räume [Bauwelt Fundamente 169]
Birkhäuser – Vortrag Stephan Trüby
Dass mit dem Aufschwung der politischen Rechten auch Aussagen zur Kultur im Allgemeinen und zur Architektur im Besonderen getätigt werden, zeigt auf erschreckende Weise dieses Buch, welches die teils vieldiskutierten Essays und Gespräche Stephan Trübys zum Thema „Rechte Räume“ versammelt.
16:30 Uhr
Edition intercom / gta. Ein Joint Venture für hybrides Publizieren.
gta Verlag – Gespräch (dt.) Moritz Gleich, Rebekka Kiesewetter (Moderation), Niki Rhyner, Max Stadler
Die Verbindung von “print” und “online” eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten und Herausforderungen des Publizierens, sondern auch neue Optionen der Kooperation. Die Zürcher Verlage intercom und gta stellen ihr gemeinsames Projekt für eine hybride monographische Reihe vor und geben Einblick in die jeweils ersten Bände.
17:00 Uhr
DAM Architectural Book Award
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