Kreislaufgerechtes LowTech-Bauen mit Holz und Lehm

Der Bausektor ist für 55 % des Abfallaufkommens, 50 % der Ressourceninanspruchnahme und 40 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Um die Pariser Klimaziele einhalten zu können, ist ein grundsätzliches Umdenken für das Bauen auf vielen Ebenen notwendig.

Im Seminar werden die folgenden zwei Aspekte behandelt, die das kreislaufgerechte sowie das LowTech-Bauen betreffen:

• Große Teile unseres Gebäudebestandes sind nicht kreislauffähig geplant. Der Abbruch von Gebäuden verursacht trotz aller Bestrebungen große Mengen an nicht zu verwertenden Bau- und Abbruchabfällen, die zukünftig in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden müssen.
• Zudem sollten Neubauten künftig so geplant sein, dass sie zerstörungsfrei zurückgebaut und Bauteile wiederverwendet bzw. Baustoffe hochwertig rezykliert werden können.
• Im Rahmen der erhöhten energetischen Anforderungen werden Gebäude im Neubau und der Sanierung zudem immer luftdichter ausgeführt und in der Regel mechanisch belüftet, um Schimmelbildung zu vermeiden.
• Die geplante Energieeffizienz wird oftmals nicht erreicht, da sich Nutzer:innen nicht an die Vorgaben halten und komplexere technische Systeme zur Fehleranfälligkeit beitragen.

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen sollen im Seminar die Potenziale von nachhaltigen Naturbaustoffen wie Holz und Lehm ausgelotet werden, die sich sowohl für das kreislaufgerechte als auch das LowTech-Bauen in besonderer Weise eignen.

In einem ersten Teil werden zu beiden Fragestellungen die Grundlagen vermittelt. In einem zweiten Teil werden anhand von Praxis-Beispielen konkrete Fragestellungen diskutiert.

Referentin: Andrea Klinge, Dipl.-Ing. Architektin, M.Sc. Architecture, Energy and Sustainability (Distinction) ZRS Architekten Ingenieure, Berlin