Wie kann die Bauwirtschaft der zunehmenden Ressourcenknappheit begegnen? Eine Antwort darauf bieten Materialkataster wie Madaster, die Gebäude zu zukünftigen Materialdepots machen. Die flächendeckende, praktische Umsetzung steckt allerdings noch in der Entwicklungsphase.
Als Teil der Brüninghoff Group hat das Planungs-Spin-off “Plansite” zunächst alle eigenen Liegenschaften der Unternehmensgruppe erfasst und die eigenen Richtlinien zur BIM-Modellierung konsequent an Madaster angepasst. Das Unternehmen ist damit bereits heute darauf ausgerichtet, für alle Kundenprojekte im Bestand und Neubau eine Integration in Madaster anbieten zu können.
Sie erfassen zentral Daten und Mengen von Bauwerken und speichern diese dauerhaft. Über Plattformen wie Madaster werden Gebäude zu potenziellen Materiallieferanten. Sie ermöglichen gleichzeitig ein Monitoring der Materialwerte über die Zeit und berücksichtigen Preissteigerungen knapper Güter und ähnliche Faktoren.
Aufgrund zunehmender Ressourcenknappheit ist die Pflege dieser Daten eine Aufgabe von gesellschaftlicher Relevanz. Die Brüninghoff Group ist sich der Wichtigkeit bewusst, alle ihre Liegenschaften auf der Materialplattform von Madaster zu erfassen. Dies wurde bereits gemeinsam mit Plansite durchgeführt.
Die erfassten Gebäude reichen von Neubauten wie dem Betonfertigteilwerk in Heiden bis hin zu Bestandsgebäuden aus den 1970er Jahren.
Hohe BIM-Kompetenz für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft
Eine hohe BIM-Kompetenz kommt Plansite beim Zusammenstellen der Daten und einem kreislauforientierten Handeln zugute. Denn mittels BIM lassen sich Potenziale ausschöpfen, die zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Entstehungsprozesses eines Gebäudes bis zu seiner Nutzung und dem Betrieb führen.
„Wir handeln hier klar nach dem Grundsatz: Was ich mir von anderen wünsche, sollte ich selbst vorleben. Zugleich orientieren wir uns damit schon heute an zu erwartenden Standards und Vorgaben von morgen – und gestalten den Prozess dorthin aktiv mit.“
Plansite-Geschäftsführer Christian Langenhövel
Im frühen Projektstadium können zudem bereits Ökobilanz-Kennwerte ermitteln. Eine konsequente Umsetzung von Building Information Modeling erleichtert schließlich auch das Überspielen der Informationen in Materialkataster. Denn das attributierte 3D-Modell stellt die Basis für die Integration bei Madaster dar. Es dient als Informationsquelle und liefert beispielsweise Massenangaben.
Nachhaltige Konzepte dank Wissen über Mengen und Wiederverwertungspotenzial
Insbesondere im Kontext von Sanierungsaufgaben eröffnet sich die Möglichkeit, vorhandene Materialmengen und ihr Recycling-Potenzial zu bewerten. Dank dieses Wissens können nachhaltige Konzepte entwickelt werden.
Denn um Materialien möglichst verlustfrei wiederverwenden zu können, muss zunächst bekannt sein, was in welchem Projekt in welchen Mengen verbaut wurde. Zugleich ist es wichtig, Informationen darüber zu haben, wie die verschiedenen Materialien gegebenenfalls getrennt werden können.
Für die Modellierung müssen definierte Standards beachtet werden
Dabei werden ökobilanzielle Daten des Materials mit Massen aus dem BIM-Modell verknüpft. Letzteres sollte möglichst nah am tatsächlich ausgeführten Zustand sein. Falls eine Standardisierung der Daten gemäß Madaster nicht möglich ist, müssen Daten normalisiert werden, was den Aufwand erhöht.
Vor diesem Hintergrund hat Plansite klare Modellierungsrichtlinien definiert und greift auf einheitliche Datenbanken zurück, um komplexe Gedanken in kleinere Teile zu gliedern, redundanten Wörtern und Phrasen zu entfernen und präzise und formalisierte Sprache zu verwenden, die den Kern der Botschaft bewahrt.
Das Sammeln von Informationen über eigene Liegenschaften hat zu Standardisierungsvorgaben geführt, die in zukünftigen Projekten angewendet werden können. So kann die Unternehmensgruppe die Integration der Daten in Madaster für jedes Projekt standardmäßig anbieten.
Weitere Informationen: plansite.de
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