Soziale Netzwerke mag nicht jeder. Doch diejenigen, die dort aktiv sind, empfehlen gerne Internetseiten an ihr Netzwerk weiter. Ein erheblicher Teil des Informationsaustauschs im Netz spielt sich daher heutzutage auf Plattformen wie Twitter, Facebook oder LinkedIn – das gilt natürlich auch für die Baubranche und die Architekturszene. Dieser Beitrag erläutert, wie Sie das “Teilen” Ihrer eigenen Internetseiten so bequem und effektiv wie möglich machen.
Die Grundlage: Eine professionelle Büro-Website und eigene Social Media-Profile
Eine gute und aussagekräftige Website ist die Grundlage erfolgreicher Online-Kommunikation. Aktivitäten auf eigenen Profilen in den Sozialen Medien bieten weitere “Kontaktpunkte” für Aussenstehende mit Ihrem Büro. Eine Seite bei Facebook, ein Instagram-Account oder ein Twitter-Profil sollte ein Planungsbüro haben, will es im Zeitalter der Digitalisierung öffentlich wahrgenommen werden. Auch ein Personenprofil bei XING oder LinkedIn zumindest für die Büro-Inhaber oder Geschäftsführer gehört eigentlich inzwischen zur Grundausstattung wie die Visitenkarte aus Papier. Dies gilt erst recht, wenn man potentielle Mitarbeiter ansprechen bzw. auf das eigene Büro aufmerksam machen möchte.
Ideal ist, wenn über die Beiträge in den Sozialen Medien Besucher für die Büro-Website gewonnen werden, wie auf der Grafik unten dargestellt: Ihre Posts auf Twitter, Facebook, XING oder LinkedIn sollten also regelmäßig Verlinkungen auf Projekte oder News auf der eigenen Internetpräsenz beinhalten.
Wenn Sie es geschafft haben, Menschen für Ihre Inhalte zu interessieren und auf die Büro-Website zu holen: Gratulation! Im nächsten Schritt sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Besucher auch die Möglichkeit haben, Ihre Inhalte weiterzuempfehlen – und so die “Sichtbarkeit” Ihrer Projekte, Stellenangebote und Meldungen weiter zu steigern. Leider wird diese kostengünstige Reichweitensteigerung von vielen Büros vernachlässigt. Das muss nicht sein, und es ist relativ simpel, hier Abhilfe zu schaffen. Im Folgenden finden Sie einfache Tipps, wie Sie Ihre Website “fit fürs Teilen” machen.
1, 2, 3: Machen Sie Ihre Büro-Website “Social Media-tauglich”
Vorab: Natürlich kann grundsätzlich jede Internetseite über die Sozialen Medien geteilt werden. Adresse der Seite (also die sog. URL) aus der Browserzeile kopieren, auf Facebook, LinkedIn oder Twitter in einen neuen Beitrag (Post) einfügen, fertig. Dieses rudimentäre Vorgehen hat aber zwei Nachteile: a) macht es fast keiner und b) würde es bei einer nicht dafür optimierten Website schlecht aussehen.
Zwar bieten moderne Browser – egal ob auf dem Desktop-Rechner oder auf dem Smartphone – bereits Buttons zum “Teilen” einer Internetseite an. Das Teilen per Copy & Paste muss also gar nicht immer sein – genutzt werden diese Systemfunktionen aber relativ wenig. Man muss seine Website-Besucher schon ein bisschen “anstupsen”.
1. Lassen Sie weiterempfehlen: So fügen Sie Ihren Internetseiten “Sharing Buttons” hinzu
Jeder hat sie schon mal gesehen. Farbige Buttons in Facebook-Blau oder WhatsApp-Grün, mit oder ohne Icon. Am Anfang und / oder Ende eines Beitrags platziert sind sie kaum zu übersehen. Per Klick öffnen sie für angemeldete Nutzer des jeweiligen Social Networks ein neues Browserfenster, über das der Link zu Ausgangsseite dann mit dem eigenen Freundeskreis geteilt werden kann.
Achten Sie darauf, Buttons zu verwenden, die möglichst “datenschutzsensibel” sind. Die “Original-Buttons” der verschiedenen Netzwerke werden häufig über sog. “iFrames” in HTML-Seiten eigebettet und übertragen diverse Daten zu den Servern der Anbieter. Das ist in Zeiten der DSGVO keine so gute Idee und macht auch bei Ihren Website-Besuchern keinen optimalen Eindruck.
Eine gute Lösung sind dagegen einfache, verlinkte Grafiken in den Farben bzw. mit den Logos der Anbieter, mit denen das Weiterempfehlen der gerade besuchten Seite ermöglicht wird. Die Umsetzung ist nicht aufwändig, fragen Sie Ihren Webdesigner oder Ihre Agentur. Noch einfacher geht es für Nutzer des CMS WordPress. Sie können z. B. mit dem Plugin “Shariff” datenschutzfreundliche Weiterempfehlen-Buttons auf der eigenen Website platzieren (siehe Beispiel von CORE architecture oben). Das geht – mit leichten Abstrichen beim Screendesign-Feintuning – sogar komplett ohne HTML- und CSS-Kenntnisse.
Tipp: Eine kurze Aufforderung über den Buttons (z. B.: “Interessanter Beitrag? Empfehlen Sie sie weiter!”) spricht den Leser direkt an und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Ihre Seite tatsächlich auf Facebook, Twitter oder LinkedIn teilt.
Wichtig bei allen Weiterempfehlen-Lösungen: Die Verwendung der Buttons sollte in der Datenschutzerklärung der Website erwähnt werden. Darüber freut sich Ihr Anwalt. Die einschlägigen Erklärungstext-Generatoren bieten aber auch Textbausteine für diesen Zweck :-)
2. Das “Open Graph”-Image – ohne Bild geht gar nichts!
Die schönsten Weiterempfehlen-Buttons nützen nichts, wenn der geteilte Link zu Ihrem Projekt oder Ihrem Jobangebot nur in Form von ein paar dürren Zeilen dargestellt wird. Das passiert aber derzeit leider bei vielen Architektur- ud Architekten-Websites, wenn man einen Link zu einer ihrer Unterseiten postet (siehe Screenshot unten links). Der Grund dafür: Die Website liefert dem Social Network, wo der Link veröffentlicht wird, kein sogenanntes “Open Graph”-Image mit.
Mit “Open Graph” werden standardisierte Angaben zu einem HTML-Dokument bezeichnet, die am Anfang der Datei – in einer fest definierten Schreibweise – angegeben werden müssen. Sie werden nicht im Browser ausgegeben, sind also für den normalen Website-Besucher unsichtbar. Aber natürlich kann das Foto, das auf einer Internetseite als Aufmacherbild verwendet wird, auch im HTML-Quellcode der Seite als “Open Graph”-Image verlinkt werden.
Eine zeitgemäß eingerichtete Website mit einem benutzerfreundlichen Content Management System (CMS) erstellt die Angabe mit der Verlinkung des Open Graph-Bildes automatisch. In der Regel wird dafür das Bild verwendet, dass auch als Vorschaubild für die News oder das Projekt auf Übersichtsseiten zum Einsatz kommt (beim CMS WordPress ist dies das “Beitragsbild”). Ideal ist, wenn das System ein Standardbild – z. B. das Büro-Logo – vorsieht, falls kein spezielles Beitragsbild für die jeweilige Seite festgelegt wurde.
3. Die Meta-Description und der Seitentitel helfen bei der Suchmaschinen-Optimierung – und beim Teilen!
Die Seitenbeschreibung und den Seitentitel einer HTML-Seite kennt jeder aus den kurzen “Snippets” der Google-Suchergebnisseiten (SERPs). Hier werden beide Angaben dargestellt, oben der Seitentitel (blau), darunter ein kurzer Textausschnitt aus der Seite, meist zwei oder drei Zeilen. Doch Achtung: Wenn von einer Website “zufällig” wirkender Text ausgewählt wird, besteht wahrscheinlich Handlungsbedarf. Dann hat die Suchmaschine vermutlich keine “Meta Description” im Quelltext der HTML-Seite gefunden. Wie das Open Graph-Image sollte am Anfang einer HTML-Seite, im “head”-Bereich, die Meta-Angabe “description” angelegt und befüllt sein. (Vor vielen Jahren war es auch noch üblich, eine Meta-Angabe zu den “Keywords” einer Seite anzugeben, aber dafür interessiert sich heute keine Suchmaschine mehr.)
Die Meta-Description sollte max. 160 Zeichen lang sein, um vollständig – also nicht am Ende gekürzt – im Google-Snippet zu erscheinen. Aus Sicht der Suchmaschinen-Optimierung (SEO) ist es wichtig, dass die kurze Beschreibung den Inhalt der Seite kompakt zusammenfasst und die wichtigsten Suchbegriffe, unter der die Seite gefunden werden sollte, beinhaltet.
Der Seitentitel sollte 50 bis 60 Zeichen (je nach Buchstabenbreite, ein “i” ist schmaler als ein “w” usw.) nicht überschreiten. Enthält er relevante Suchbegriffe, ist das sehr hilfreich für die Auffindbarkeit einer Seite via Google & Co. Vor allem aber sollte ein Seitentitel “sprechend” sein, d. h. er muss dem unbedarften Leser sofort und mit wenigen Worten klar machen, worum es auf der Seite geht. Beispiel: Statt “Projekt W, 2016” sollten Sie schreiben: “Neubau einer Stadtvilla in Wuppertal (2016)”.
Soviel zur SEO-Bedeutung der Meta-Angaben. Darüber hinaus spielen die Kurzbeschreibung und der Seitentitel auch beim Teilen der Seite via Twitter, Facebook, XING oder LinkedIn eine große Rolle. Denn sie werden beim “Teilen” einer Seite 1:1 an das Soziale Netzwerk übertragen und erscheinen innerhalb des Link-Posts bzw. Tweets gut lesbar neben dem Open Graph-Image (sofern Sie eins definiert haben). Der Leser erhält mit Titel und Beschreibung erste Hinweise darüber, worum es auf der verlinkten Seite geht. Und das ist äußerst wichtig, denn “auf Verdacht” klickt im Internet heute niemand mehr auf einen Link!
Tipp: Wenn Sie das CMS WordPress verwenden, können Zusatzprogramme (Plugins) wie Yoast SEO und andere Sie beim Anlegen der optimalen Seitentitel und Meta-Descriptions unterstützen. Aber auch mit anderen CMS wie Typo3, Drupal oder Redaxo lassen sich die entsprechenden Eingabefelder relativ einfach hinzufügen. Fragen Sie Ihre Agentur oder Ihren Webdesigner!
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Das sind sehr gute Tipps!
Meiner Erfahrung aus 10 Jahren Webanalyse nach muss ich leider sagen, dass Inhalte schon wirklich sehr sehr gut sein müssen, damit diese geteilt werden. Bei Unternehmenswebseiten rate ich inzwischen von Social Sharing ab.
Vor allem beim Open Graph-Bild (wird sehr oft übersehen) und bei der Meta Description stimme ich aber zu. Wer die Klickraten innerhalb der Suchergebnisliste noch optimieren will, sollte unbedingt auch Symbol-Icons (z. B. ✓) oder Emojis (z. B. ✅) ausprobieren.