Ein Gastbeitrag von Philipp Eichstädt, se·g architekten, Berlin
Der „AI in Practice Summit“ im RIBA in London hat klar gezeigt: Künstliche Intelligenz ist keine Zukunftstechnologie mehr, sondern im Arbeitsalltag angekommen. Planungsbüros müssen dazu eine strategische Haltung entwickeln – es geht nicht mehr um das „Ob“, sondern um das „Wie“ des sicheren und zielgerichteten KI-Einsatzes.
1. Ausgangspunkt: KI als Alltagsrealität im Planungsprozess
Im Verlauf der vergangenen zwei Jahre haben wir uns im Büro ausführlich mit den Möglichkeiten von KI und parametrischen Werkzeugen für Planung und Architektur auseinandergesetzt. Wir haben recherchiert und getestet, eine umfängliche Dokumentation aufgebaut und berichten mittlerweile in zahllosen Seminaren über unsere Erkenntnisse.
In unserem Blickfeld waren hierbei bislang immer die Spitzen und Ränder der neuen Technologie, also aufgabenspezifische „Tools“ mit denen Planungsarbeit zukünftig ergänzt werden könnte. Dieser Fokus war also auf einen Raum neuer Möglichkeiten gerichtet, mit dem man sich auseinandersetzen kann, aber nicht zwangsläufig muss.

Podiumsdiskussion beim „AI in Practice Summit“: Führende Büros berichten über ihre KI-Nutzung (Foto: Eric Sturm)
Keir Regan-Alexander richtete in dem von ihm initiierten „AI in Practice Summit“ Anfang Mai 2025 den Blick darauf, dass KI-Anwendungen nicht mehr als externe Expertentools verstanden werden sollten.
Vielmehr muss erkannt werden, dass im Verlauf der letzten zwei Jahre mittlerweile alle Mitarbeitenden in unseren Büros und Projektteams – bewusst oder unbewusst – mit der neuen Technologie Berührung gehabt haben und dass diese neue Technik allen in zahllosen Anwendungen gratis zur Verfügung steht.
Folglich sollten alle Verantwortlichen davon ausgehen, dass KI bereits in allen Bereichen des Arbeitsalltag in der einen oder anderen Form für die Anforderungen zur Anwendung kommt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, nicht ob, sondern wie Planungsbüros, Abteilungen oder Projektteams eine strategische Haltung zum gesicherten und zielgerichteten Einsatz von KI entwickeln.
Zentrale Einsicht: KI ist keine Zukunftstechnologie, sondern Gegenwart – und erfordert einen aktiven, strukturierten Umgang im Büroalltag.
2. Herausforderung: Vom Expertenkreis zur breiten Kompetenz
Die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen verschiedener Planungsbüros zeigt ein durchgängiges Bild: Wenige Mitarbeitende haben sich in den vergangenen Monaten ein tiefes KI-Verständnis erarbeitet, während der Großteil der Belegschaft kaum ein tiefergehendes Verständnis über die Anwendung der neuen Technologie besitzt.
Wie handhaben wir sensible und vertrauliche Daten? Oder: wie gewährleisten wir die regulative und ingenieurhafte Zuverlässigkeit, die in allen Bereichen unseres Arbeitsalltags gefordert ist? Es wird notwendig sein, Wissensinseln aufzubrechen und KI-Kompetenz strukturell in der Breite unserer Planungsbüros und deren Organisationsstrukturen zu verankern.
Zentrale Frage: Wie kann punktuelles Expertenwissen auf die breite Bürostruktur übertragen und dort implementiert werden?

Die Lobby eines Bürogebäudes, erstellt mit dem Text-zu-Bild-Generator „Invoke AI“ (Grafik: se·g architekten, Berlin)
3. Fachimpulse von drei Experten: Der methodische, technologische und juristische Blick
a) Keir Regan-Alexander (Arka.Works): Als Organisator und Moderator des Summits setzte Keir Regan-Alexander den übergeordneten Rahmen, indem er mithilfe einer interaktiven Teilnehmerbefragung die Anwesenden verortete:
Wie stehen wir zum Einsatz von KI im Planungsalltag? Und welche Erfahrungen haben wir damit bisher gemacht?
Er hob die Notwendigkeit von Prompt Literacy hervor, also die Fähigkeit, KI gezielt und zielführend anzusprechen. Dabei betonte er, dass Architektur- und Planungsbüros sich aktiv mit dieser neuen Schlüsselkompetenz befassen müssen.
Kernaussage: Wer mit KI arbeiten will, muss lernen, sie präzise zu führen – das ist nicht optional, sondern zentral für zukunftsfähige Planung.
b) Stephen Hunter (OmniChat): Im zweiten Vortrag erläuterte Stephen Hunter die technologischen Grundlagen der KI-Technologie, erklärte die Entwicklung von Sprachmodellen und zeigte, wie sich diese mit exponentiell wachsender Leistungsfähigkeit zunehmend in Richtung spezifischer Expertise bewegen.
Kernaussage: KI-Modelle werden nicht nur schneller und leistungsfähiger, sondern auch fachlich relevanter – mit direkter Wirkung auf architektonisches Arbeiten. Es lässt sich erkennen, dass zunehmend, dass sich die Technik von dem aktuell bekannten, linearen „ein Input – ein Output“ – zu immer komplexeren Abläufen unter Einbeziehung externer Datenquellen entwickelt.
c) May Winfield (BüroHappold): Kurz vor der Mittagspause gab May Winfield einen juristischen Überblick über die Risiken bei der Nutzung von KI im Planungsbüro, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Vertraulichkeit. Zwei Kernbereiche wurden dabei hervorgehoben:
- Der Umgang mit personenbezogenen Mitarbeiterdaten in KI-Tools.
- Die Nutzung projektbezogener Bauherreninformationen, die nicht ohne Weiteres in öffentliche Chatbots gehören.
Kernaussage: Büros müssen umgehend eine KI-Strategie entwickeln. Rechtssicherheit und Datenschutz müssen dabei zwingende Fokuspunkte mit klaren Richtlinien für die Mitarbeitenden sein.
Ihre Faustregel für den unmittelbaren ersten Einsatz:
- Bearbeite keine personenbezogenen Daten mit KI.
- Mit KI erstelle Ergebnisse sind immer von einem Menschen zu prüfen und freizugeben.
- Kenne und bewerte den Umfang der in Deiner Organisation eingesetzten KI-Anwendungen.
- Frage Deine Versicherung, ob für den Umgang mit KI ein erweiterter Schutz erforderlich ist.
4. Vortrag „Text-zu-Text“ – oder: Wer steckt eigentlich noch im Thema?
In einem weiteren Beitrag am Nachmittag stellte Keir Regan-Alexander das Prinzip und die Problematik des „Unabridged Prompting“ vor:
Der während des Vortrags im Hintergrund beiläufig gezeigte Film ist mittlerweile zur etablierten Gewohnheit geworden: In Sekunden arbeitet die KI das automatisch hergestellte Transkript einer Projektbesprechung in ein ausführliches und versandfertiges Protokoll um.
In einem zweiten Beispiel zeigte der Architekt und Consultant, wie weit KI mittlerweile beim Lesen und Interpretieren von Planzeichnungen ist. Wenn man den „Workflow“ beherrscht, erzeugt die KI eine Innenraumperspektive durch Markieren eines Blickwinkels im Grundriss. So beeindruckend diese Leistung ist, das menschliche Auge erkennt unmittelbar, an welchen kleinen Details die KI den vorgegeben Plan noch falsch übersetzt hat.
Zentrale Erkenntnis: Es ist wichtig, das Leistungsvermögen von Sprachmodellen fortlaufend auszuloten, um Aufgaben identifizieren zu können, die die KI lösen kann und die für unsere Arbeitsprozesse im Büro von möglichst großem Wert sind.
Aufgabe an Alle: Identifiziert möglichst alle regulär wiederkehrenden Arbeitsprozesse in den Abteilungen eurer Organisation. Zerlege jeden Arbeitsablauf in seine Prozessschritte und untersuche, welcher Teilschritt mit KI unterstützt oder optimiert werden kann.
In der Programmierung spricht man in diesem Zusammenhang von SOPs oder „Standard Operating Procedures“ die es systematisch zu überprüfen und optimieren gilt. Am Beispiel einer sogenannten „Heatmap“ zeigte Regan-Alexander diese Vorgehensweise für ein Planungsbüro.

Mit der von Keir Regan-Alexander vorgeschlagenen „Heatmap“ sollten Büros versuchen, Einsatzbereiche von KI auszuloten. In einer Mentimeter-Umfrage stimmten die Teilnehmenden später darüber ab, wo sie KI nicht einsetzen würden (Screenshot von mentimeter.com)
Offene Frage: Wie müssen wir uns die Arbeit in Zukunft vorstellen, wenn keiner mehr das Besprechungsprotokoll schreibt oder prüft und in unseren Texten keiner mehr die kleinen Übertragungsfehler identifiziert, die in einer Bilddarstellung sofort offenkundig werden. Oder sehen wir uns einer Zukunft gegenüber, wo Protokoll und Bild ungefragt für richtig erklärt werden, weil die KI es eben so gesagt hat?
5. Vortrag „Text-zu-Bild“ – oder: Das neue Bild der Architektur
Der eindrucksvolle Vortrag von Ismail Seleit zeigte seine umfangreiche Arbeit mit aufgabenspezifischen Bildmodellen (mit Hilfe sogenannter LoRAs) – und die Massen an Motiven, die bei diesen iterativen, KI-gestützten Entwurfsprozessen entstehen.
Stellen wir uns vor, wie das Bauhaus vor 100 Jahren mit einer Reihe epochaler Bilder die Art, wie wir Architektur und Bauen verstehen für immer geändert hat. Die Anzahl an Persönlichkeiten, die diese Schule hervorgebracht hat, verschlägt bis heute den meisten von uns die Sprache.
Vergegenwärtigen wir uns dazu den Einfluss der Star-Architekten des ausgehenden 20. Jahrhunderts und die Bilder, mit denen Richard Rogers und Norman Foster oder Zaha Hadid und Frank Gehry unsere Vorstellung von High-Tech-Architektur und Dekonstruktivismus bis heute prägen. Allesamt Lebensleistungen von Koryphäen der Architektur, die uns bis heute tiefe Ehrfurcht abverlangt.
Und heute? Im anbrechenden KI-Zeitalter sitzen wir einem jungen, talentierten Absolventen gegenüber, der in seiner Freizeit, neben der Arbeit, im Verlauf von ein paar Monaten, mittels gezielter Manipulation von KI mehr bahnbrechende Bilder generiert hat, als alle vorgenannten zusammen.
Was werden diese neuen Möglichkeiten mit der weiteren Entwicklung von Architektur und unserer Vision zukünftiger Städte und Lebensräume machen?
Diskussionspunkt: Wie verändert die schiere Menge an Bildern unser ästhetisches Urteilsvermögen – und unsere Vorstellung von Zukunft? Mit seiner Arbeit zeigt Ismail Seleit, wie KI für bildbasierte Formfindung in der Entwurfsphase eingesetzt werden kann.
Seine Fähigkeit, in kürzester Zeit tausende architektonische Visionen zu erzeugen, verweist auf ein neues kreatives Paradigma.
Zentrale Erkenntnis: Wir stehen vor einem kulturellen Paradigmenwechsel. Wo früher Bilder Ausdruck handwerklicher oder intellektueller Tiefe waren, werden sie heute massenhaft, automatisiert und dennoch wirkungsmächtig erzeugt.
Offene Frage: Wer prägt heute noch die Maßstäbe? Und wie bewahren wir in dieser Flut an visuellen Möglichkeiten die Fähigkeit zur Auswahl, Kritik und diskursiven Orientierung?
6. Vortrag „Vibe-Coding“ – oder: Das Ende von Software, wie wir sie kennen?
Mit einer sehr liebevollen Kategorisierung über Größe und Pelzigkeit in der Tierwelt erläuterte Tomas Millar, wie Sprachmodelle Worte oder Textbausteine attributieren und so hervorragend geeignet sind, in großen Datenmengen Muster zu erkennen und komplexe Inhalte zusammenzufassen. Weniger gut funktionierten das Detaillieren und Anreichern eines kurz formulierten Gedankens zu einem umfangreichen Text.
Während des Vortrags gab Tomas Millar beiläufig einen Einblick, wie Datenanalyse schon heute mit KI-erzeugtem Code möglich ist. Ohne die Programmiersprache eigentlich zu beherrschen, entsteht im Verlauf per Trial-and-Error-Verfahren eine Tabellenstruktur, in der in seinem Live-Beispiel-Projekt beliebig viele behördliche Baugenehmigungsschreiben nach einer Reihe von Suchkriterien überprüft und ausgewertet werden können.
Zentrale Erkenntnis: Mit KI erstellte Programmcodes werden zu einer neuen Möglichkeit, große und komplexe Datenmengen im Projektalltag nach Bedarf zu befragen und analysieren. Dafür ist eine Spezialisierung innerhalb der Mitarbeiterschaft erforderlich, vergleichbar mit der Bildherstellung durch KI.
Offene Frage: Läutet KI das Ende von Software im herkömmlichen Sinne ein?
7. Pecha Kucha – Ein Überblick zum Grad der praktischen Umsetzung von KI in führenden Planungsbüros
Im Pecha Kucha-Format berichteten am Nachmittag sieben Büros aus Großbritannien und den Niederlanden von ihren praktischen Erfahrungen im Umgang mit KI im Planungsalltag.
Besonders hervor stach der Beitrag von Pablo Zamorano Mosnaim, der berichtete, dass Heatherwick Studio bereits seit 2019 aus einem breiten experimentellen Ansatz heraus an einer strategischen Integration von KI arbeiten. Im Zentrum ihrer Arbeit steht dort, neben verschiedenen selbst programmierten Einzelanwendungen der Aufbau einer internen Wissensbank, die projektbasiertes Erfahrungswissen systematisch erfasst und für zukünftige Projekte verfügbar macht.
Freddy Fortich (MVRDV) und Hamsa Schaikh (Gensler) zeigten, wie Inhouse-Expertenteams gezielt Erfahrungsräume aufbauen und damit Anwendungsfelder erschließen – allerdings scheint es, dass die Wirkung der Experten begrenzt bleibt, solange das Cluster isoliert arbeitet und kein Übertrag an andere Abteilungen innerhalb ihrer jeweiligen Organisationen stattfindet.
Tim Fu (Studio Tim Fu) betreibt in London ein Planungsbüro, das sich als „AI-first-Agency“ gänzlich der Herstellung von Architektur mit KI verschrieben hat. Er veranschaulichte an einem aktuellen Realisierungsprojekt, wie weit dann doch die Wegstrecke vom KI-Experiment zum Bauen im realen Raum ist. Unvergessen natürlich: die aus einem Stück zerknüllten Papier entwickelten Hochhausentwürfe, die den Auftakt seines Beitrags waren. Diese Idee war auch einer meiner persönlichen Einstiegspunkte in das Thema „KI und Architektur“ vor zwei Jahren.
Mitarbeitende aus drei weiteren Büros (Will + Partner, Levitt Bernstein, Henry J Lyons) berichteten von Ihren strukturellen und organisatorischen Ansätzen: Dem Aufbau von Expertengruppen und dem Versuch, KI breiter in den Büroalltag zu integrieren.
Insgesamt wurde deutlich, dass punktuelles Wissen allein nicht reicht – die Vielfalt möglicher KI-Anwendungen lässt sich nur erfassen, wenn alle Mitarbeitenden in ein rekursives Testen, Lernen, Anwenden und Überprüfen einbezogen werden.
8. Mein Fazit – drei abschliessende Gedanken
a) Soziale Innovation oder technische Innovation?
Eine zentrale Erkenntnis des Summit: KI in der Architektur ist vielleicht weniger eine technologische Innovation im herkömmlichen Sinne als eine soziale Innovation.
Sie besteht nicht nur aus neuen Werkzeugen, deren Anwendung wir zu erlernen haben, sondern auch aus neuen Formen der Zusammenarbeit, einem neuen Aufgaben- und Rollenverständnis mit einer entsprechend angepassten, neuen Lernkultur.
Dies insbesondere im Hinblick auf die rasante Entwicklung der KI-Technologie, von der nicht ausgeschlossen werden kann, dass sie vielleicht wie ein eigenständiges Team-Mitglied zu verstehen ist?
b) Weltwissen vs. Projektwissen
Planung ist der strukturierte Aufbau eines spezifischen Datensatzes zur Errichtung eines Gebäudes im Hinblick auf die Rahmenbedingungen seines jeweiligen Standorts. Die Arbeit besteht darin, alle noch offenen Fragen zu identifizieren und für deren systematische Beantwortung zu sorgen.
Projektbasiertes Wissen muss für jedes Bauvorhaben neu aufgebaut, geprüft, ergänzt und strukturiert werden. Dieses Projektwissen steht im Gegensatz zum abstrakten Weltwissen, das in Büchern, Gesetzen, Regelwerken und dem Internet gebunden ist (sowie natürlich in Form von Trainingsdaten der großen Sprachmodelle).
Hierfür sind herkömmliche KI-Anwendungen noch nicht ausreichend geeignet, sondern müssen mithilfe entsprechender Zwischenschritte und Rahmenbedingungen, in den konkreten Projektalltag eingebunden werden. Praxistaugliche Arbeitsroutinen („Standard Operating Procedures“) müssen entwickelt und getestet werden.
Im Anbetracht des überaus großen Raums an neuen Möglichkeiten, braucht es neue Netzwerke, aber auch eine Kultur des Teilens. Einzelne Planungsbüros mögen vorangehen, doch ein durchgängiger Fortschritt ist meines Erachtens nur durch kollektive Lernräume vorstellbar.
c) Das Meta-Projekt eines kollektiven Planungsnetzwerks für die Architektur von morgen
Open-Source-Communities bieten für den Austausch von Ideen und Lösungen ein Modell, dass sich im Bereich der Softwareentwicklung bereits bewährt hat. Die Zukunft der digitalen Planung liegt im Ende von isoliert existierenden Dateien und der verstärkten Konzentration auf Datenstrukturen, die sich agil zwischen verschiedenen Anwendungen bewegen können.
Bei unserer Recherche sind wir in den letzten zwei Jahren einer breit aufgestellten Generation junger Talente begegnet, für die „Data-Driven-Design“ bereits eine Selbstverständlichkeit ist. Mit diesen neuen Möglichkeiten stellt sich die Frage: Lässt sich Planung in einer singulären Datenbank entwickeln, auf die KI und aufgabenspezifische Programme zugreifen und so den Stand der Planung schrittweise ergänzen und detaillieren?
Grundrisszeichnung und Visualisierung wären dann nicht mehr voneinander getrennte Dateien, sondern aus dem Plandatensatz abgeleitete Tagesstände.
KI fordert meines Erachtens die Architekten auf, sich verstärkt um die Gestaltung neuer und Anwendungsspezifischer Planungswerkzeuge zu kümmern. Vielleicht liegt hierin sogar eine neue Aufgabe für Architekten – als Gestalter und Koordinatoren eines offenen, kollektiven Planungssystems – auf dass alle mit dem Projekt involvierten Beteiligten digital zugreifen können und an einer neuen digitalen Planungspraxis partizipieren können.

Wohnhochhäuser mit Parklandschaft, erstellt mit den KI-Tools „Snaptrude“ (Entwicklung Baumassen, Fassaden etc.) und Midjourney (Rendering, Umgebung); Grafik: se·g architekten, Berlin
Über den Autor
Philipp Eichstädt, Jahrgang 1971, ist als selbständiger Architekt in Berlin tätig und leitet mit seinem Büro se·g architekten schwerpunktmäßig große Generalplanungsprojekte der öffentlichen Hand.
Die Erarbeitung von umfänglichen und komplexen Planwerken führt immer schon zu punktuellen und aufgabenspezifischen Programmierungen – und bildet somit die Grundlage für die Suche nach allgemeingültigen und wiederverwendbaren Lösungen. Das Erscheinen von ChatGPT hat in diesem Kontext 2023 den notwendigen Impuls gegeben, mal abseits der etablierten Anbieter von Planungssoftware nach neuen Ideen und Lösungen zu suchen.
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